Montag, 6. Januar 2014

Der Eskimo, Franziska

Dieser Sonntag war der lange Tatort-Sonntag.
Ergebnis:
Zwei supergute Filme!!
Erst Joachim Krol als Kommissar Frank Steier, in einer eindrucksvollen Geschichte über eine dramatische Schüler-Lehrerinnen-Beziehung, bei der der Solitärstein Krol einfach nur gut, wenn auch meistens betrunken, war. Er brillierte wo er nur konnte; ein guter Schauspieler, von denen wir leider nur wenige haben. Die Geschichte selber, etwas science fiction, etwas verrückt und auch konstruiert, aber darüber kann man hinwegsehen, wenn man die schauspielerische Leistung vor allem des Steier erkennt. Warum "Eskimo", wird nicht so ganz klar. Aber sei's drum.

Dann "Franziska". Ein umwerfender, trauriger, tragischer Tatort, der aus allerlei Gründen (Gewaltszenen) erst spät gesendet werden konnte. Die sympathische Franzika (Tessa Mittelstaedt), jahrelange Assistentin der Kommissare aus Köln (Bär und Ballauf) verabschiedet sich von der Tatortbühne, aber sie kommt darin um, wird stranguliert. Auch der Täter, Hinnerk Schönemann alias Daniel Kehl, manchmal bekannt als Assistent der etwa drögen Eva Mattes, spielt hervorragend, als der eher gutartig wirkende, aber abgrundtief böse Gefängnisinsasse, ist fesselnd (Kabelbinder!) gepielt. Da er sehr viel mehr Dreck am Stecken hat als anfangs vermutet (Unschuldvermutung!), und glaubt nichts mehr verlieren zu können, leistet er sich diesen griechisch-tragischen Abgang.
Wollen wir weiter Kuschelkrimi um 20:15 oder richtige Handlung später (da muss man auch Wallander nennen).
Also ein Highlight der Tatortszene, endlich mal wieder, wenn auch sehr traurig. Aber sind Wahrheiten nicht meistens traurig?
Einer schrieb: gemessen an diesem Tatort werden es nun folgende Tatortkrimis schwer haben... das stimmt. Es hat sich aber in den Medien eine andere Diskussion entwickelt, nämlich die über die Rechtfertigung von Gewalt im Fernsehen, speziell in den Tatortfolgen. Hier kann man nur sagen: Zwecklos, denn "die Geburt der Tragödie (folgt) aus dem Geiste der Musik"; frei nach Nietzsche, will sagen, sie ist ein intellektuelles Paradigma und daher unverzichtbar.

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